Eine komplexe Aufgabe fristgerecht und erfolgreich zu bearbeiten und abzuschließen, ist für Bank-Azubis genauso wichtig wie für Maler und Lackierer. Die Maler- und Lackierer-Innung Minden-Lübbecke und die Volksbank Mindener Land wollen ihren Auszubildenden das Rüstzeug für ein erfolgreiches Berufsleben mitgeben.

Derzeit führt die Volksbank an ihrer Hauptgeschäftsstelle in Minden am Markt umfassende Baumaßnahmen durch. Dazu wurden alte Gebäudeteile abgerissen und neu aufgebaut. Insgesamt entsteht eine ca. vierzig Meter lange und sechzehn Meter hohe Fassade.

Diese beiden Tatsachen zusammen betrachtet, erzeugten bei Obermeister Jürgen Meier eine Idee. „Wenn auch in beiden Branchen fachlich unterschiedliche Inhalte erlernt werden: Warum sollen die Auszubildenden aus Bank und Malerbetrieben nicht in einem geeigneten gemeinsamen Projekt zusammen arbeiten und voneinander lernen?“ fragte sich Meier. Sein Vorschlag stieß bei Volksbank-Vorstand Peter Scherf auf offene Ohren – das Projekt „Farbe bekennen“ war geboren.

Und darum geht es: Acht Azubis aus dem Maler- und Lackierer-Handwerk und sieben Azubis der Volksbank Mindener Land übernehmen die Verantwortung für die Gestaltung der Fassadenfläche an der Lindenstraße. Im Februar 2014 trafen sie sich im HBZ (Handwerks-Bildungs-Zentrum) Minden und entwickelten in einem zweitägigen Workshop verschiedene Farbkonzepte.

Danach gilt es, eine Jury von dieser Idee zu überzeugen. Landrat Dr. Ralf Niermann, Volksbank-Vorstand Peter Scherf, Architekt Matthias Knöchelmann und Obermeister Jürgen Meier übernehmen die Aufgabe, aus den verschiedenen Entwürfen den Sieger zu küren.

Zum Schluss geht es an die praktische Umsetzung: Die Bank-Azubis tauschen dazu Anzug gegen Arbeitshose. Gemeinsam mit den Maler-Azubis greifen sie zu Pinsel und Rolle, um der Fassade das neue Design zu verleihen. „Fachliche Qualifikation allein reicht heute im Berufsleben nicht mehr aus. So genannte ‚Schlüsselkompetenzen‘ wie Teamorientierung, Organisationsfähigkeit und Flexibilität sind mindestens genauso wichtig. Hier haben unsere Auszubildenden branchenübergreifend die Möglichkeit, viel mehr zu lernen, als in ihren Fachbüchern steht.“, so sind sich die Verantwortlichen einig.