Betriebswirtschaftliche Kennzahlen; unter diesem Motto wurde der Workshop des Maler- und Lackiererberaters Herrn Dipl. Betriebswirt Wolfgang Krauß im Rahmen des Meisterevents „Fit für morgen“ angekündigt.

Wer aber geglaubt hatte, es ginge hier nur um trockenes Zahlenmaterial wurde schnell eines Besseren belehrt. Ging es zum Start noch um die allgemeine Situation im Maler- und Lackiererhandwerk und dessen Zukunftsaussichten, wurde schnell der Bogen zu den im Malerhandwerk brennenden Themen geschlagen.

Welche Gründe gibt es für eine schlechte Ertragslage und mit welchen Maßnahmen kann die Unternehmensleitung entgegen wirken. Gerade hier zeigte sich die über 26 Jahre lange Berufserfahrung des Referenten, der mit Beispielen aus der täglichen Praxis die Zuhörer zu fesseln wusste. Wichtige Tipps konnten so von den Teilnehmern mitgenommen werden, von denen viele als frisch gebackene Meister bereits in der Verantwortung stehen oder stehen werden.

Auch kritische Themen wurden nicht ausgespart. So warnte der Referent vor zu hohen Erwartungen, was die Gewinnsituation in den Betrieben angeht. Mit einer Wirtschaftlichkeit von rund 4% (Umsatzrendite, unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten) ist diese eher überschaubar, trotz einer im Moment guten Auftragslage. Grund für dieses vor dem Hintergrund der gegebenen Möglichkeit bescheiden ausfallendes Ergebnis sieht Herr Krauß in dem Marktverhalten der Kollegen. Trotz laufender Kostenerhöhungen, die die Betriebe bspw. seitens der Lieferanten oder der Tarifpartner zu schultern hätten, ist die Angst vor einer Weitergabe dieser Kosten an den Kunden groß.

Die Befürchtung, Kunden dadurch zu verlieren, kann Herr Krauß aufgrund seiner Erfahrungen in den Betrieben nicht teilen. Vielmehr wäre gerade die aktuelle Situation, mit seiner wirtschaftlich günstigen Ausgangssituation und einer hohen Investitionsbereitschaft bei den Privatkunden, der ideale Moment. Dies fasste er dann in dem kurzen Statement:

“Wenn nicht jetzt, wann dann“ zusammen. 

Eine weitere Erfahrung die Herr Krauß den zukünftigen Unternehmern weiter gab, ist die täglich anzutreffende Preisgestaltung im Maler- und Lackiererhandwerk. So werden zwar Preise abgegeben, aber nur die wenigsten Betriebe kennen ihren wirklichen Kostenpreis, geschweige denn ihre Schmerzgrenze. Daher komme es nicht selten vor, dass Preise akzeptiert werden, die letztlich nicht kostendeckend sind. Auch in diesem Zusammenhang brachte der Referent die Teilnehmer mit dem Satz: „ Manchmal verdient man mehr, wenn man einen Auftrag ablehnt“ zum schmunzeln.

Besonders gespannt lauschten die Teilnehmer den Ausführungen zum Thema Produktivität auf den Baustellen. Wie wird sie gemessen, wo geht sie verloren und mit welchen Instrumenten kann diese bereits im Rahmen der Auftragsvorbereitung anhand von Checklisten sichergestellt werden. Es war ein spannender Workshop und die Zeit für alle diese interessanten Themen leider viel zu kurz.

Sie möchten mehr erfahren? Unser Referent Dipl. Betriebswirt Wolfgang Krauß steht Ihnen gerne zur Verfügung:

T. (08039) 9097220
M. (0172) 7499102
E.  wolfgangkrauss-beratung@t-online.de
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